Fragen

In der Schweiz stammen ungefähr 55% der elektrischen Energie aus Wasserkraft und 40% aus Kernkraft. Unser Land hat damit eine Stromversorgung, die praktisch unabhängig von fossilen Energieträgern ist, eine Stromversorgung also, die kaum Treibhausgase erzeugt. Ein solcher Strommix stellt in einer Zeit der globalen Klimaerwärmung und der Kriege um fossile Ressourcen de facto den Idealfall dar.
Während die Wasserkraft selten im Brennpunkt des öffentlichen Interesses steht, erhitzen Kernenergiedebatten seit langem die Gemüter. Gut 30 Jahre lang hat man einen Glaubenskrieg gefochten – Kernenergie ja oder nein? Die Gesellschaft konnte sich derartige Streitereien leisten, da die Stromversorgung aufgrund der umfangreichen Kraftwerksneubauten in den 1960er- und 70er-Jahren langfristig gesichert war.
Diese Zeiten sind jedoch vorbei.
Eine freie Energiepolitik wird heute einerseits von der Treibhausgas-Problematik und andererseits von der Liberalisierung des Strommarktes geprägt. Der Strom von morgen soll umweltfreundlich, also CO2-frei, und günstig sein. An dieser Stelle möchten die Kernfachleute zur anhaltenden Diskussion mit Fragen und Antworten beitragen.

Fragen an die Energiestrategie

Mit dem ideologischen Entscheid, nach dem Unfall von Fukushima in der Schweiz ohne Not eine Energiewende einzuläuten und die Kernenergie politisch zu ächten, hat sich die Situation verschärft. Wir können uns als Gesellschaft keinen Fehltritt und keine Experimente mit unserer Energieversorgung – insbesondere unserer Stromversorgung – leisten.
Es existiert eine sogenannte Energiestrategie 2050, die bei verantwortungsvollen Bürgern eine Menge unbeantwortete Fragen aufwirft.
Zufriedenstellende Antworten haben wir als wissenschaftlich-technisch ausgebildete Menschen noch keine gehört.

Fragen an die Aussteiger

Die Schweizerinnen und Schweizer haben am 18. Mai 2003 zwei Antiatom-Initiativen deutlich verworfen. Die Mehrheit hat zum Ausdruck gebracht, dass sie die Kernenergienutzung in der Schweiz für notwendig hält. Die Stromversorger haben in den darauffolgenden Jahren in verschiedenen Studien gezeigt, dass es mehrere neue Kernkraftwerke in der Schweiz benötigt, um den wachsenden Strombedarf und den altersbedingten Ausfall der bestehenden Produktionskapazität rechtzeitig zu kompensieren. Es wurden Neubauprojekte gestartet, um die Versorgungssicherheit in bewährtem Rahmen auch in Zukunft sichern zu können.
Mit dem ideologischen Entscheid nach den Unfällen von Fukushima auf den Deutschen Energiewendezug aufzuspringen hat sich für die Schweiz die Situation dramatisch verändert. Kernenergie wird verteufelt anstatt als Teil der Lösung angesehen zu werden.
Dies gipfelt 2016 in einer erneuten Atomausstiegsinitiative. Das Schweizer Volk hat auch diese Initiative deutlich verworfen.
Als Kernfachleute stellen sich bei den immer wieder lancierten Ausstiegsforderungen wie bei der unsinnigen Energiestrategie 2050 zahlreiche Fragen, die für uns nicht oder unzureichend beantwortet werden.

Fragen an die Kernenergie

Kernenergie kann den Hunger der modernen Gesellschaft nach grossen Mengen CO2-freier und günstiger Energie besser stillen als alle andere Formen der Energiegewinnung. Sie schafft somit einen echten Mehrwert für unsere Gesellschaft.
Deshalb setzt sich die Schweizerische Gesellschaft der Kernfachleute für die Nutzung und Weiterentwicklung der Kernenergie ein.
Es ist ein Anliegen der Schweizerischen Gesellschaft der Kernfachleute, Fragen rund um die Kernenergienutzung unabhängig und aus fachlicher Sicht zu beantworten, damit sich Interessierte selbst ein Bild machen können.

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